Ein Kommentar des Stadtverbandsvorsitzenden

Hans-Jürgen Schäfer zur aktuellen "Corona" Lage

Die Corona Pandemie hat uns fest im Griff – trotz sinkender Inzidenzzahlen und steigender Impfzahlen.
Jeder Tageszeitung berichtet mit mindestens einer Seite, meistens 2, über Corona aus allen Blickwinkeln. Corona Extrasendungen im Fernsehen sind schon fast zur Gewohnheit geworden. Keine Talkshow ohne Corona. Was würden Markus Lanz, Maybrit Illner und andere machen ohne Corona? Sie hätten keine Themen mehr.
 
Ehrlich: ich kann diese oberschlauen Schwätzer der Nation, die alles besser wissen, nicht mehr hören und sehen.
Und jeder Sender kramt einen Supervirologen aus der Kiste, der uns belehrt und auch alles besser weiß. Der eine hält die Inzidenz für das non plus ultra, der andere die Belegungszahlen auf den Intensivstationen, der nächste die Sterberate usw.
Und dann kommt der Obergesundheitspolitiker und Bedenkenträger Karl Lauterbach (SPD), der immer alles noch besser weiß. Wenn man sein zerknirschtes Gesicht und seine Frisur sieht, wird man von alleine krank.
Verschont werden wir auch nicht von den Corona Kabinettsrunden auf Bund- und Länderebene. Die Ministerpräsidentenrunde mit der Kanzlerin ist ein Trauerspiel für verantwortungsvolles demokratisches Handeln und spielt all denjenigen in die Hände, die vom Föderalismus nichts halten. Dieses Ministerpräsidentenkaspertheater war und ist sowas von lächerlich, weil man sofort merkt, dass jeder die Beschlüsse nach eigenem Gutdünken und vermeintlichem Vorteil auslegt.
Mittlerweile weiß kein Mensch mehr, wo was erlaubt ist, weil man auch rational viele Dinge nicht nachvollziehen kann. Warum darf man bei ALDI, mittlerweile Deutschlands größter Textilhändler, Klamotten im Sonderangebot kaufen, aber nicht im Textileinzelhandel?  Warum darf man im Baumarkt jede Menge Elektrogeräte kaufen, aber nicht im Einzelhandel? Warum darf ich mich nicht mit mehreren Menschen treffen, werde aber in Bussen, Straßen- und U-Bahnen ohne Abstand mit anderen zusammengepfercht? Warum darf man nicht mit Abstand Essen gehen, ein Bier trinken, ein Konzert besuchen und ins Kino gehen, aber am Arbeitsplatz und am Fließband dicht nebeneinander stehen?
Wenn der Sinn aller Verbote darin lag, die Leute dazu zu zwingen zu Hause zu bleiben, dann hätte man das auch konsequent machen sollen:
Vier Wochen alles schließen und dichtmachen – auch die Produktionsbetriebe (außer den lebensnotwenigen). Aber dazu hatte keiner den Mut oder die Lobbyisten waren zu machtvoll. Die Einzige, die das gefordert hat, war die Kanzlerin, aber die 16 Ministerpräsidentenkasperl sind ihr nicht gefolgt. Die Kanzlerin hat einen super Job gemacht. Sie konnte sich leider nicht durchsetzen. Ich denke mit Schrecken ein paar Monate voraus – sie wird uns schmerzlich fehlen.

Das waren meine Meinung, mein Kommentar und meine Gedanken.
Hans-Jürgen Schäfer