Die Corona-Pandemie hat uns weiter uns weiter im Griff, auch wenn die Inzidenzzahlen deutlich gesunken sind. Ich habe den Eindruck, dass im Gegensatz dazu die Verunsicherung Vieler gestiegen ist.
Das liegt sicherlich an den zahlreichen Statements, Veröffentlichungen und Pressemeldungen, die nicht zur Informationsklarheit beitragen, sondern eher zur Verwirrung und einer gewissen Hilflosigkeit, was man denn nun glauben soll.
Da wird über das Impfen von Kindern diskutiert, wohlwissend, dass wir nicht einmal genügend Impfstoff haben um die Erwachsenen zu impfen. Wir haben gerade mal 50 % der Bevölkerung zum ersten Mal geimpft und rund 38 % zum zweiten Mal. Und schon beginnt die Diskussion darüber, welche Erleichterungen Geimpften zukommen sollen. Man diskutiert über die weitgehende Aufhebung der Beschränkungen, ohne dass wir die gewünschte Herdenimmunität erreicht haben.
Man lässt Zehntausende in die Fußballstadien bei der EM. Tausende Sportler werden zu den Geisterspielen nach Tokio gebracht. Das versteht doch kein Mensch mehr.
Verbote von freiheitlichen Grundrechten bedürfen natürlich guter Begründungen. Wir wissen doch alle, dass die Pandemiegefahr nicht vorbei ist. Deshalb sind zu frühe Lockerungen kontraproduktiv – meine ich. Viel wichtiger als die Diskussion über Lockerungen sind doch die Fragen, wie es nach der Pandemie weitergeht, ob wir dauerhaft mit ihr leben müssen und wie wir unser Leben danach ausrichten.
Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union Prof. Dr. Otto Wulff hat in der letzten Seniorenzeitung dazu eine treffende Aussage gemacht, die ich gerne zitieren möchte:
„Mit dem Frühstücksfernsehen beginnt es, die Zeitungen am Morgen bestätigen es, am Abend in der Tagesschau und im Verbund der Talkshows mit ihren ständigen Gästen, den modernen Stammtischen der Neuzeit, wird zum x-ten Mal die immerwährende Krise ohne sichtbares Ende beschworen, wonach von Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft keine Rede mehr sein kann. Es scheint, als begrüße man einen solchen Zustand alleine schon deshalb, da es wesentlich interessanter ist, über ungelöste Probleme endlos zu diskutieren als über geeignete Lösungen nachzudenken. Hoffnung und Zuversicht werden in der Krise als Wortmüll diskreditiert, eben als völlig überholte und unbrauchbare Begriffe, bar jeden Wertes für die Zukunft. Allein das Gegenteil ist der Fall. Ohne Hoffnung und Zuversicht ist keine Zukunft zu gestalten.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Das waren meine Meinung, mein Kommentar und meine Gedanken.
Hans-Jürgen Schäfer